Im Jahr 975 gründete Bischof Wolfgang in Regensburg eine eigene Domschule. Es ist die Geburtsstunde der Regensburger Domspatzen. Über 1000 Jahre später gehört der Knabenchor zu den ältesten und berühmtesten Chören der Welt. Den Schülern war damals schon der liturgische Gesang in der Bischofskirche übertragen. Darin liegt noch heute die Hauptaufgabe der Regensburger Domspatzen: die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Regensburger Dom. Während der Schulzeit und an den Hochfesten der Kirche sind sie dort jeden Sonntag zu hören.
Es ist dieser klare und warme Chorklang, der die Domspatzen über Jahrzehnte hin berühmt und unverwechselbar gemacht. Der Chorklang zeichnet sich durch seine Wandlungsfähigkeit und Dynamik aus. Durch ihren Gesang berühren die Domspatzen auf besondere Weise die Herzen der Zuhörer. Mit den klaren Stimmen eines Knabenchors verleihen sie der Chormusik noch mehr Strahlkraft und eine beeindruckende Tiefe. Neben dem Chor des Domkapellmeisters gibt es zwei weitere Knabenchöre.
Das umfangreiche musikalische Repertoire der Regensburger Domspatzen reicht von den ältesten Gesängen der Kirche, dem Gregorianischen Choral, über die Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts mit Werken Palestrinas, Lassos und Hasslers, den Barock und die Romantik bis hin zum Volkslied und Werken zeitgenössischer Komponisten. Die Domspatzen arbeiten regelmäßig in größeren Oratorien-Projekten mit namhaften Orchestern und Solisten zusammen.
Zur Einrichtung der Domspatzen in Regensburg gehören auch eine Grundschule, ein Gymnasium mit Ganztagsbetreuung und ein Internat. Seit 2022 nehmen die Domspatzen in Gymnasium und Internat zum ersten Mal nach 1047 Jahren auch Mädchen auf. Sie bilden zukünftig einen eigenen Mädchenchor am Dom.