»So schön wie die Essener es gesungen, habe ich das Stück nicht einmal komponiert,« hat Johannes Brahms im Jahr 1885 über die Aufführung seiner Motette O Heiland, reiß die Himmel auf gesagt.
Der Philharmonische Chor Essen wurde 1838 als »Gesangs-Musikverein« durch den Kaufmann Johann W. G. Nedelmann gegründet. Somit ist er der älteste Kunstverein der Stadt Essen und ein wichtiger Bestandteil des Kulturlebens an der Ruhr. Georg Hendrik Witte, der den Chor von 1871 bis 1911 leitete, gründete im Jahr 1899 die Essener Philharmoniker. Auch die Einrichtung des Saalbaus 1904 wurde durch den Essener Musikverein entscheidend gefordert und gefördert.
Aus seiner Tradition heraus wirkt der Chor bis heute bei den Chorkonzerten der Essener Philharmoniker mit, gestaltet eigene Konzerte und geht auf Tournee. 2010 war der Philharmonische Chor Essen im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 an der Aufführung von Gustav Mahlers »Sinfonie der Tausend« unter der Leitung von Lorin Maazel beteiligt und sang im vielbeachteten Mahler-Zyklus der Bochumer Symphoniker in der Philharmonie Essen. Gastspiele führen den Chor regelmäßig in die Nachbarstädte an Rhein und Ruhr. Neben vielen Gründungsmitgliedern und Chorleitern aus der Anfangszeit zählt der Chor auch die Komponisten Max Bruch, Hendrik G. Witte und den Dirigenten Stefan Soltesz zu seinen Ehrenmitgliedern.
Unter dem Schirm des Philharmonischen Chores singen 100 Kinder, die in verschiedenen Chorgruppen des Aalto Kinderchores für den sängerischen Nachwuchs sorgen.
Seit Januar 2016 steht das Ensemble unter der Leitung von Patrick Jaskolka und singt seit 2017 darüber hinaus auch wieder in einer Kammerchorbesetzung, die bei einer Aufführung der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki 2016 im Rahmen des Festival NOW! mitwirkte. Der anwesende Komponist Penderecki äußerte sich folgendermaßen: »Die Aufführung der Lukas-Passion in der Essener Philharmonie war eine der besten, die ich je erlebt habe.«