Matthias Krampe ist ein äußerst vielseitiger Musiker. Er studierte Konzertfach Orgel und Cembalo bei Michael Radulescu und Gordon Murray. Schon im Kirchenmusikstudium zuvor beschäftigte er sich auch intensiv mit Klavierkammermusik und Liedbegleitung bei Rainer Hofmann und Charles Spencer. Der Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes ist u.a. Preisträger des Paul-Hofhaimer-Wettbewerbs Innsbruck für Alte Musik und erhielt 1997 den Würdigungspreis des österreichischen Kunstministeriums.
Seit 1993 beinhaltet seine Aufgabe als hauptverantwortlich leitender Kirchenmusiker der Evangelischen Kirche in Österreich eine umfangreiche Konzerttätigkeit als Dirigent, Organist, Cembalist und Ensemblemusiker. Seine Konzertreihe »Musik am 12ten« bringt monatlich Musik in allen Besetzungen zur Aufführung, vom Liederabend bis zum Oratorium, von alter Musik bis zu Uraufführungen. Besondere Bedeutung innerhalb der Reihe hat dabei die intensive Pflege eines vernachlässigten oder zu Unrecht vergessenen Repertoires aus allen Epochen, u.a. mit etlichen Wiedererstaufführungen aus Quellen des 17. und 18.Jh.
Diese Bandbreite und historische Tiefe der künstlerischen Tätigkeit und insbesondere die intensive Auseinandersetzung mit den verschiedenen Gattungen von Tasteninstrumenten (Orgel, Cembalo, Hammerklavier, Flügel) ist für Matthias Krampe die Basis seiner Interpretationen. Entsprechend entwickelt er z.B. die Fortepiano-Musik um 1800 aus der spezifischen Spielweise des Cembalos und die musikalische Faktur des Kunstliedes dieser Zeit aus einer Erweiterung und Verselbständigung der Continuopraxis heraus.
In diesem Selbstverständnis lässt Matthias Krampe Musik im Klang ihrer Zeit wieder lebendig werden.