VOKALENSEMBLE NOVOCANTO
BRIGITTE FASSBAENDER
WOLFGANG KOSTNER
Die Auseinandersetzung mit der Flüchtigkeit des Lebens steht im Mittelpunkt der Collage von Chormusik und Wort. Brigitte Fassbaender als feinsinnige Textinterpretin und das Vokalensemble NovoCanto unter der Leitung von Wolfgang Kostner nähern sich der Vergänglichkeit mit großer innerer Haltung und zeitgemäßer Ausdruckskraft. Ein Moment des Innehaltens.
JOHANN SEBASTIAN BACH
01 KOMM, O TOD, DU SCHLAFES BRUDER
ROBERT SCHUMANN
02 MENDELSSOHNS BEGRÄBNIS
FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY
03 MITTEN, HERR, IN UNS’REM LEBEN
FRIEDRICH HÖLDERLIN
04 DER KIRCHHOF
FRANZ BURKHART
05 BESINNUNG
MATTHIAS CLAUDIUS
06 WAS ICH WOHL MAG
FRANZ SCHUBERT
07 LITANEI AUF ALLERSEELEN
HEINRICH HEINE
08 DER TOD, DAS IST DIE KÜHLE NACHT
JAVIER BUSTO
09 SALVE REGINA
HEINRICH VON KLEIST
10 AN SEINE SCHWESTER AM MORGEN SEINES TODES
HEINRICH SCHÜTZ
11 DIE MIT TRÄNEN SÄEN
HUGO VON HOFFMANSTHAL
12 LEBEN, TRAUM UND TOD
RANDALL Z. STROOPE
13 THE CONVERSION OF SAUL
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
14 ANAKREONS GRAB
ORLANDO DI LASSO
15 MISERERE
Aufnahme: 04/2012 – ORF Landesstudio Tirol in Innsbruck (Texte / texts)
05/2012 – Franziskaner Klosterkirche Telfs (Chorwerke / choral works)
Produzent: Andreas Meixner
Tonmeister: Ing. Jürgen Brunner
Aufnahmeleiter: Prof. Dr. Peter Kostner, Dir. Mag. Oliver Felipe-Armas
Schnitt, Mix, Mastering: Ing. Jürgen Brunner, Mag. Wolfgang Kostner
Satz: Felix Dreher
®+© 2013 SPEKTRAL 15543
Best.-Nr: SRL4 – 12111
GTIN (EAN): 4260130381110
Alle Rechte vorbehalten.
Intendantin Kammersängerin Brigitte Fassbaender wurde in Berlin geboren und studierte Gesang bei ihrem Vater, Kammersänger Willy Domgraf Fassbaender. Im Alter von 21 Jahren debütierte sie an der Münchner Staatsoper, von wo ihre aufsehenerregende internationale Karriere ihren Ausgang nahm. Sie gastierte an allen führenden Opernhäusern der Welt (Metropolitan/ New York, San Francisco, Chicago, Scala Milano, Covent Garden/London, Wien, Bayreuth, Berlin, Hamburg, Salzburg usw.) und sang alle bedeutenden Partien ihres Fachs. Sie war für zwei Publikums- Generationen der führende Oktavian in Richard Strauss’ Rosenkavalier und verzauberte mit ihrem unverkennbaren Timbre das Publikum in aller Welt. Über 350 Schallplatteneinspielungen geben Zeugnis von ihrer großen Bedeutung als Opern- und Liedsängerin. Ein Meilenstein war die Einspielung der drei Schubert-Zyklen, die sie als einzige Frau bisher aufgenommen hat. Ihre Tonträger erhielten zahlreiche Preise, darunter den renommierten Grammophone-Award. Brigitte Fassbaender beendete ihre Gesangskarriere 1995, um sich ganz der Regie zu widmen. Über 60 Inszenierungen hat sie inzwischen im In- und Ausland vorgestellt. Ab der Spielzeit 1999/2000 hatte sie bis 2012 die Intendanz des Tiroler Landestheaters inne. Davor war sie für zwei Jahre Operndirektorin am Staatstheater Braunschweig. Die Förderung junger Talente und die behutsame Heranführung junger Stimmen an die Herausforderung des Musikbetriebs waren und sind Brigitte Fassbaender ein wichtiges Anliegen. Als gefragte Gesangspädagogin unterrichtet sie in Meisterkursen im In- und Ausland. Manche ihrer Schülerinnen, wie Juliane Banse und Michelle Breedt, verfolgen heute beachtete Karrieren. Brigitte Fassbaender leitet seit 2002 den »Eppaner Liedsommer«, der sich zunehmend zu einer international beachteten Adresse für den Liedgesang entwickelt. 2009 übernahm sie die künstlerische Leitung des Richard Strauss Festivals in Garmisch-Partenkirchen. Kammersängerin Brigitte Fassbaender erhielt 1980 den Kritikerpreis Berlin, 1985 den Frankfurter Musikpreis, das Bundesverdienstkreuz am Bande und Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Bayerischen Verdienstorden, den Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst. Sie ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, erhielt den Kammersängerinnentitel der Bayerischen und der Wiener Staatsoper und wurde Dr. h.c. der Universität Manchester. 2004 verlieh ihr die J. W. von Goethe-Stiftung zu Basel den W. A. Mozart-Preis. 2002 wurde sie vom Land Tirol mit dem Großen Tiroler Adler- Orden und 2005 mit dem Verdienstkreuz und Kulturehrenzeichen der Stadt Innsbruck ausgezeichnet. 2006 erhielt sie den Münchner Musikpreis, 2010 wurde ihr der Orden »Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste« verliehen, 2011 ernannte der französische Präsident sie zum »Ritter der französischen Ehrenlegion« und 2012 wurde ihr das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. 2013 wurde Brigitte Fassbaender mit der Hugo-Wolf-Medaille geehrt.
Der österreichische Chorleiter und Dirigent Wolfgang Kostner graduierte an der Pädagogischen Hochschule Innsbruck, der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, der Universität Mozarteum Salzburg und dem Tiroler Landeskonservatorium, wobei Howard Arman und Edgar Seipenbusch seine prägenden Instruktoren waren. Wertvolle Inputs sammelte er in Kursen bei Nikolaus Harnoncourt, Lorin Maazel, Franz Welser-Moest, Fabio Luisi, Lászlò Marosi, Robert Reynolds, Frieder Bernius u.v.a. Als junger Dirigent war er Finalist beim internationalen Dirigentenwettbewerb Windmaker in Wien. Wolfgang Kostner widmete sich jahrelang der sinfonischen Bläsermusik, aber auch dem popularmusikalischen Unterhaltungsgenre. Seit 2000 ist er künstlerischer Leiter des vokalensembles NovoCanto und des Orchesters der Tiroler Barockinstrumentalisten. Er gastierte bei zahlreichen Festivals wie den Innsbrucker Festwochen, den Münchner Residenzkonzerten, dem Baroque Festival Varazdin, der Schubertiade Schwarzenberg, den Tiroler Barock-tagen, der Reihe cultura sacra u.v.a. Er arbeitete mit Künstlern wie Brigitte Fassbaender, Andreas Scholl, Julia Stemberger, Hélène Guilmette u.v.a. und übernahm Choreinstudierungen für Ensembles wie das Barockorchester Café Zimmermann, das Hilliard-Ensemble, das Ensemble Windkraft u.a. oder Dirigenten wie Attilio Cremonesi, Kasper de Roo, Ernst Schlader u.a. Als Gastdirigenten führten ihn Konzerte nach Nürnberg, Mannheim, Saarbrücken, Augsburg, Aschaff enburg u.a.O. Wolfgang Kostner ist als freischaffender Musiker, Musikpädagoge in Innsbruck, Referent im Bereich Dirigieren und als Aufnahmeleiter tätig. Seit 2011 ist er außerdem künstlerischer Leiter des Festivals der Tiroler Barocktage. Seine Leidenschaft gilt wenig interpretierter Literatur, nicht nur im Bereich der Alten Musik. Mit innovativen und stringenten Programmkonzepten engagiert er sich für künstlerische Vernetzungen im Sinne einer nachhaltigen Kulturarbeit.
Die Kritiken für das Vokalensemble NovoCanto sprechen von »herausragendem Klangsinn«, »durchdifferenziertem Klangbild «, »wunderbarer Klangsinnlichkeit«, »wohlausgewogenem Chorklang«, »homogenem Gesamtklang bei vielfarbiger und transparenter Interpretation in stilsicherer Phrasierung«, »für jedes Genre adäquatem Klangverständnis und Interpretationsvermögen «, »intonationssicher, technisch und klanglich enorm wendig«. Attribute, die sich der Kammerchor seit seiner Gründung anhand zahlreicher Projekte erarbeitet hat. Das österreichische Vokalensemble NovoCanto wurde im Jahre 2000 mit der Absicht, wenig gehörte Literatur vorwiegend aus dem Bereich der Alten Musik stilgerecht zu interpretieren, gegründet. Mittlerweile hat das Ensemble seine Kompetenz aber auch für Chorliteratur der Romantik und der Gegenwart mehrfach bewiesen. Die Ausführenden stammen aus allen Landesteilen Tirols und sind vorwiegend Absolventen der Universität Mozarteum Salzburg oder des Tiroler Landeskonservatoriums und sind hauptberuflich größtenteils als MusikpädagogInnen tätig. Ein Eckpfeiler in der projektbezogenen Arbeit des Chores ist die Zusammenarbeit mit internationalen Fachkräften: So standen in der Vergangenheit Spezialisten wie Frieder Bernius, Attilio Cremonesi, Kasper de Roo, Alois Glaßner u.a. am Dirigentenpult. Das Ensemble arbeitet mit international anerkannten Fachkräften und Ensembles, wie Brigitte Fassbaender, dem Hilliard Ensemble, dem französischen Barockorchester Café Zimmermann, den Tiroler Barockinstrumentalisten, dem Ensemble Windkraft u.a. Seit der Gründung hat sich der Chor nicht nur durch zahlreiche innovative und engthematische Programme bei stilsicherer Umsetzung überregional etablieren können, sondern auch Live-Übertragungen für Hörfunk und Fernsehen gestaltet und ist bereits auf Tonträger dokumentiert. NovoCanto erhielt Einladungen zu Festivals wie den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, dem Baroque Festival Varazdin, den Klangspuren Schwaz, den Tiroler Barocktagen u.a. Der Kammerchor agiert in der Stammbesetzung von 16 SängerInnen, welche je nach Repertoireprofil auch erweitert oder reduziert wird. NovoCanto hat bereits mehrere ihm gewidmete Werke etablierter Zeitgenossen (u.a. von Christoph Dienz oder Manuela Kerer) uraufgeführt. Das Repertoireprofil deckt Sakralliteratur über sechs Jahrhunderte, aber auch weltliches Oeuvre von der szenischen Barockoper bis zu experimenteller Musik des 21. Jahrhunderts. Der Chor bemüht sich – häufig in Verbindung mit Kulturschaffenden unterschiedlichster Genres – intensiv um die regionale Szene: Vielbeachtete Konzertkonzepte abseits des Mainstreams zeugen vom Bemühen um ein perspektivisches Mitgestalten der Vokalszene in Tirol. Künstlerischer Leiter ist der Tiroler Musiker Wolfgang Kostner.