Werke von S. Scheidt, J. S. Bach, W. A. Mozart,
J. A. Hasse u.a.
Es ist schon eine kleine Tradition, dass besondere Raritäten aus der Kirchenmusik den Weg zu unserem Label finden. Der Klang der mitteltönig gestimmten Renaissance-Orgel von Stellichte und das feine Trompetenspiel von Thomas Hartog verdichten sich zu einem einzigartigen Hörerlebnis, das sowohl den Kenner als auch den Liebhaber zugleich faszinieren wird.
Thomas Hartog, Trompete
Christoph Andreas Schäfer, an der Renaissance-Orgel (Marten de Mare um 1600, rekonstruiert von Jürgen Ahrend 1985
Glockengeläut
Samuel Scheidt (1587-1654):
„Variationen über eine Galliarde von John Dowland“ für Trompete und Orgel
Jan Pieterzoon Sweelinck (1562-1621):
Fantasia chromatica
Fr. Diogo da Conçeicão (17. Jahrhundert):
„Meio Registo de 2. Tom Accidental“ für Trompete und Orgel
Georg Böhm (1661-1733):
Aria: »Jesu, du bist allzu schöne« Thema mit Variationen
Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Drei Choralvorspiele für Trompete und Orgel
„Du Friedefürst Herr Jesu Christ“
„Allein Gott in der Höh sei Ehr“
„Herr Christ der einig Gott’s Sohn“
Johann Ludwig Krebs (1713-1780):
„Zwei Triostücke“ für zweimanualige Orgel mit Pedal
Johann Christoph Kellner (1736-1803):
„Zwei Choralvorspiele“ für Trompete und Orgel
„Wer nur den lieben Gott läßt walten“
„Liebster Jesu, wir sind hier“
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
„Adagio für Glasharmonika“ (komponiert im ersten Halbjahr 1791)
Johann Adolf Hasse (1699-1783):
„Sonate F-Dur für Trompete und Orgel“
Allegro moderato – Adagio – Menuett – Finale Allegro
Glockengeläut
Gesamtspielzeit / Total recording time: 60:36 (Audio-CD)
Aufnahme / Recording: Radio Bölts, Bad Zwischenahn
Mit deutschem Beiheft (4 Seiten)
Best.-Nr. SRL4-07009 / (p) & (c) 2007 SPEKTRAL / Reihe SPEKTRAL CLASSICS
geboren 1947, erhielt seine musikalische Ausbildung in Detmold und Hannover bei Erwin Wolf. 1970 Solotrompeter bei den Niederrheinischen Sinfonikern, seit 1977 in gleicher Funktion beim Philharmonischen Staatsorchester Bremen. Gleichzeitig unterrichtet Hartog seit 1978 an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Umfangreiche Konzerttätigkeit mit dem Schwerpunkt Trompete und Orgel, zahlreiche Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen.
geboren 1961 in Wertheim am Main, studierte in Heidelberg und Düsseldorf. Unterricht in künstlerischem Orgelspiel und Orgelimprovisation bei Chr. Schoener, W. Herbst und G.A. Krieg. 1986-1990 Assistent von Prof. Oskar Gottlieb Blarr an der Neanderkirche Düsseldorf. Seit 1991 Kantor und Organist der Stadtkirche St. Johannes der Täufer in Walsrode.
Die Besonderheiten einer Renaissanceorgel
Für unsere Ohren klingt diese Orgel eigentümlich fremd und herb. Wenn sich der Spieler in ferne Tonarten wagt, »heult der Wolf« (sie klingen – verglichen mit der modernen Stimmung – mehr oder weniger unsauber). Dafür zeichnen sich die gebräuchlichen Tonarten durch einen umso reineren Klang aus. Die mitteltönige Stimmung bildet den Rahmen, in dem Renaissance- und frühe Barockmusik musiziert wurde. (Bei Werken wie Sweelincks »Fantasia chromatica« hört man, wie der Komponist mit dem Reiz spielt, sich in entlegene Tonbereiche zu entfernen). Unnötige tiefe Tasten (CIS, DIS, FIS, GIS) wurden eingespart. So entsteht die damals gebräuchliche »Kurze Oktave«; der heutige Spieler muss mit weniger Tönen (C, D = Taste FIS; E = Taste GIS, F, G, A dann chromatisch) auskommen und sich in der ungewohnten Tonleiter zurecht finden. In Stellichte wurden die Töne FIS und GIS als Zugeständnis an spätere Epochen ergänzt. Die Orgel steht etwa einen halben Ton über dem heute üblichen Kammerton. Das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten ist nur nach sorgfältigen Vorbereitungen möglich.
Auszug aus dem CD-Booklet, Text von Chr. A. Schäfer