Murmeljagd

Roman von Ulrich Becher —
zum 100. Geburtstag am 02.01.2010!

Hörbuch gelesen von Wolfram Berger

Mit MURMELJAGD wird einer der großen Romane der deutschen Literatur wieder zugänglich: Eine Tour de Force über Vertreibung und Exil, über das Leben im Ausnahmezustand, über Wahn und Bedrohung, absurde Irrtümer und eine Menschenjagd. Ulrich Bechers Lust an Sprachexperimenten und seine Vorliebe für ausgefallene Charaktere lässt der bekannte und mehrfach ausgezeichnete Schauspieler Wolfram Berger mit seiner unver-wechselbaren Stimme in einzigartiger Weise aufleben. Ein Hörbuch der Extraklasse!

»Berger lotet jedes Detail der mit barocker Sprachfülle und bizarrer Detailverliebtheit geschriebenen Antikriminalgeschichte, die in einer kriminellen Zeit spielt, zum 100. Geburtstag von „Der Bockerer“-Autor Ulrich Becher (2. Januar 1910 bis 15. April 1990) genüsslich aus. Man wird nicht nur nicht müde, ihm zuzuhören, man verfällt ihm förmlich!«
Magazin hörBücher, 04/2010, Auszeichnung „Grandios“

»Meine Idee war, den Antikriminalroman zu schreiben, der in einer kriminellen Epoche spielt.«
Ulrich Becher

»Ulrich Bechers Buch ist ein Zeit- und Exilroman: teilweise aus eigenem Erleben schöpfend, angereichert mit historischen Fakten und Figuren, im Wesentlichen aber wohl erfunden – grandios erfunden, muss man sagen. Knorrig-kantige Figuren werden da entworfen, tragikomische Ereignisse spielen sich in der Bergwelt ab, und mitten in diesem grotesken Treiben der hypochondrisch derangierte Antifaschist. Becher erweist sich in diesem Roman als erfindungsreich abschweifender Fabulierer: detailverliebt wie Heimito von Doderer, charmant versponnen wie Albert Vigoleis Thelen in seinem Emigrationsroman „Die Insel des zweiten Gesichts“, voller Lust an Wortspiel und Sprachzauber.
Es gibt viel zu lachen an diesem Buch. Es ist das höhnische Gelächter, das die Fahrt durch eine Geisterbahn begleitet. Die Fratzen der organisierten Unmenschlichkeit sind hier so grotesk beschrieben wie George Grosz sie gemalt hat.«

NDR Kultur

»Ulrich Bechers „Murmeljagd“ war eines der größten Leseerlebnisse meines Lebens. Das tiefste Erschrecken liegt, wenn überhaupt, ganz dicht neben dem Lachen. Nur wer, wie Becher, der Katastrophe noch ihre Grotesken abzulauschen versteht, vermag den Leser wahrhaft zu erschüttern.«
Eva Menasse
„So lacht die Hölle“ von Eva Menasse, auf WELT ONLINE

»Ulrich Becher hat mit diesem sprachgewaltigen Roman Maßstäbe in der deutschen Nachkriegsliteratur gesetzt.«
Georg P. Salzmann

»Die Geschichte vom verrückten, an der Zeit hypochondrisch werdenden Einzelnen wird mit geradezu barocker Sprachfülle in Szene gesetzt: Ein Autor, der mit einer Leidenschaft fürs bizarre Detail und der Dialogsicherheit des Dramatikers schreibt, und ein Buch, das für und nicht gegen den Leser geschrieben ist.«
Luzerner Neueste Nachrichten

»Wie kann dieser Ulrich Becher erzählen. Sein Roman wird zur Fundgrube einer unerschöpflichen Fabulier- und ungewöhnlichen Wortkunst.«
Kölnische Rundschau

Wolfram Berger, Sprecher

Hörbuch-Inhalt:

Ulrich Becher (1910-1990): MURMELJAGD

MP3-CD 1:
BUCH 0: Zu diesem Buch; Biographie; Werke Ulrich Bechers
BUCH 1: TOTE ZEIT
BUCH 2: LICHT IM SEE
BUCH 3: GEISTERBAHN 1

MP3-CD 2:
BUCH 4: GEISTERBAHN 2
BUCH 5: DIE STRASSE ÜBER SAN GIAN

Über 30 Stunden Spielzeit – ungekürzt gelesen aus der Taschenbuchausgabe von 1974.

»»» Ausführliche Informationen, Texte, Photos, etc. im Beiheft des Hörbuchs

 

Gesamtspielzeit: ca. 30 Std. 30 Min. | Format: 2 MP3-CDs | VÖ: 15.10.2009
Aufnahme: 2008, Wien | Album-Konzeption & Mastering: 2009
Mit deutschem Beiheft (28 Seiten) | Verpackung: „MediaBook“ Hochformat
(p) & (c) SPEKTRAL 2009 | Reihe SPEKTRAL HÖRART
Bestell-Nr.: SRL4-09060 | ISBN: 9783942067003 | GTIN (EAN): 4260130380601

Inhaltsangabe

Albert Trebla, Wiener Journalist und im Ersten Weltkrieg Jagdflieger, flieht im Frühjahr 1938 mit seiner Frau aus dem deutsch besetzten Österreich auf Umwegen ins Engadin. Aber für den Verfolgten gibt es in der vermeintlich freien Schweizer Bergwelt keine Zuflucht. Trebla fühlt sich durch eine Serie rätselhafter Todesfälle bedroht und immer mehr in die Enge getrieben. Wie ein Murmeltier versucht er, in Deckung zu gehen, aber wo er auch hinkommt, wird er in merkwürdige Geschichten verstrickt.

KÜNSTLER

Ulrich Becher

Ulrich Becher, geboren 1910 in Berlin, studierte Jura und war der einzige Meisterschüler von George Grosz. 1932 erschien sein Debüt »Männer machen Fehler«, das 1933 von den Nationalsozialisten als so genannte „entartete Literatur“ verbrannt wurde. Becher verließ Deutschland, lebte abwechslungsweise in Österreich und in der Schweiz und emigrierte 1941 auf Druck der Schweizer Behörden nach Brasilien. Er übersiedelte 1944 nach New York und kehrte 1948 nach Europa zurück, zunächst nach Wien, 1954 nach Basel. Ulrich Becher starb 1990 in Basel.
Weitere Informationen: www.ulrich-becher.ch.

Wolfram Berger

»Hörbücher lesen ist wie Tauchen. Tauchen nach Wörtern und Sätzen, die sich über das Wort, über den Klang der Stimme, über die Bilder, die dadurch im Kopf entstehen, direkt in die Seele stehlen. Und diese Perlen dann in die Ohren der Hörer weitergeben, das macht Freude.«
Wolfram Berger wurde 1945 in Graz geboren und war nach seiner Schauspielausbildung zunächst am Grazer Schauspielhaus engagiert, es folgte eine Bilderbuchkarriere mit jeweils mehrjährigen Engagements in Basel, Zürich, Stuttgart und Bochum. Seit 1980 pendelt er als freischaffender Schauspieler, Regisseur, Kabarettist, Sänger, Entertainer und Produzent zwischen Theater, Film, Funk, Fernsehen und seinen eigenen musikalisch, satirisch poetischen Theaterträumen. Die bestehen darin, den Beruf in unterschiedlichsten Formen auszukosten, zu spielen, zu schreiben und zu inszenieren, worauf er und mit wem er Lust hat.
Wolfram Berger hat zahlreiche Hörbücher und CDs aufgenommen, darunter »Der Mann ohne Eigenschaften« von Robert Musil, »Verdi« von Franz Werfel (Preis der deutschen Schallplattenkritik 2008), »Beichte eines Mörders« von Joseph Roth u.v.a. Zu seinen Auszeichnungen zählen u.a. der »Salzburger Stier« 1997, »Schauspieler des Jahres« ORF 2001 und »Nestroy 2004« mit dem Kabinetttheater Wien.
Weitere Informationen: www.bergerwolfram.at

 

Weiterführende Links:
„FAZ-Besprechung“ — zur Neuauflage von „Murmeljagd“
„Der Bockerer“ — basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Ulrich Becher

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