Made in Germany

Werke von Hindemith, Hummel, Dressel und Eisler

ALBUM DETAIL

Dass Jazzinstrumente auch kammermusikalische Qualitäten besitzen, beweisen Lutz Koppetsch und Markus Bellheim eindrucksvoll mit Musik deutscher Komponisten im Stil der »goldenen« 20er Jahre. Stimmungsvoll und farbenreich spielen sie Originalwerke und Arrangements. So klingt »Made in Germany«! Eine Co-Produktion mit BR KLASSIK.

Lutz Koppetsch Altsaxophon & Markus Bellheim, Klavier

CD-Inhalt:

Paul Hindemith (1895 – 1963):
Sonate op. 11 Nr. 4 für Saxophon und Klavier

Bertold Hummel (1925 – 2002):
Sonata Brevis op. 95a für Altsaxophon und Klavier

Erwin Dressel (1909 – 1972):
Sonate op. 26 für Altsaxophon und Klavier

Hanns Eisler (1898 – 1962):
Orchestersuite Nr. 2 op. 24 (Niemandsland. Film)
für Altsaxophon und Klavier

»»» Ausführliche Informationen, Texte, Photos, etc. im Beiheft der CD

Mit deutschem Beiheft (36 Seiten) / English booklet enclosed
Gesamtspielzeit: 63.09 | Format: 1 Audio-CD | VÖ: 11/2010
Aufnahme: 11/2007 – Bayerischer Rundfunk München | Mastering: 2010
(p) & (c) 2010 SPEKTRAL | Reihe SPEKTRAL MODERN
Bestell-Nr.: SRL4-10077 | GTIN (EAN): 4260130380779

KÜNSTLER

Lutz Koppetsch

Lutz Koppetsch wächst in Krefeld auf, umgeben von der Musik seiner Mutter, die klassische Gitarre und Klavier spielt. Sie ist es auch, die das fröhliche Singen und ständige Pfeifen ihres Sohnes bemerkt und Lutz bei der Suche nach einem geeigneten Instrument unterstützt. Schließlich trifft Lutz Koppetsch auf den temperamentvollen ungarischen Klarinettisten und Musiklehrer Laszlo Dömötör, über den er, nach anfänglichem Studien auf der Klarinette, mit neun Jahren zu dem Instrument findet, das seither mit ihm verwachsen zu sein scheint: dem Saxophon.
Trotz großem Engagement in lokalen Rock-, Punk- und Bigbands bleibt Lutz auch als Teenager der klassischen Musik immer treu. Ein intensives Nutzen seiner jugendlichen Kräfte zum Erleben der Nachtstunden in Bars und von Konzerten skurriler Rockbands und eine sich aufl ehnende Haltung gegenüber den konservativ empfundenen Strukturen seiner Umwelt, welche die Lehre des von ihm besuchten althumanistischen Gymnasiums repräsentiert, steht im Gegensatz zu der ungebrochenen Begeisterung für das aktive Musizieren im klassischen Musikrahmen, vor allem für das Ensemblespiel. Mit seinem Saxophonquartett Saxemble wird Lutz Koppetsch viermalig erster Bundespreisträger des Wettbewerbs »Jugend Musiziert«. Zusammen reisen die vier jungen Saxophonisten als musikalische Botschafter nach Japan, Mittelamerika, Nordafrika und in die USA und begeistern durch ihre kompromisslosen Interpretationen und ihre jugendliche Spielfreude, immer auf hohem technischem Niveau. Auch in Deutschland, oft als Stipendiaten der Deutschen Stiftung Musikleben, spielt das Saxemble im Rahmen fast aller bedeutenden Musikfestivals und macht Radio- und CD-Aufnahmen.
In den letzten Jahren seiner Gymnasialzeit beginnt Lutz Koppetsch sich auch unabhängig vom Ensemblespiel mehr für die Musik zu engagieren. Er besucht Meisterkurse bei den anerkannten Saxophonpädagogen wie Claude Delangle, Johannes Ernst und Arno Bornkamp. Bei letzterem beginnt er bald seine Ausbildung am Conservatorium van Amsterdam. Nach weiteren Wettbewerbserfolgen u.a. beim Deutschen Musikwettbewerb in Berlin und beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München und anschließenden Studien an den Konservatorien von Paris und Versailles, übernimmt Lutz Koppetsch im Jahre 2002, mit 26 Jahren, die Leitung der Saxophonklasse an der Hochschule für Musik Würzburg, wo er 2008 zum Professor ernannt wird.
Neben seiner Lehrtätigkeit konzertiert Lutz Koppetsch regelmäßig als Gastmusiker u. a. des Ensemble Modern, des WDR Sinfonieorchesters und der Essener Philharmoniker, aber auch als Kammermusiker z. B. mit dem Pianisten Markus Bellheim oder Alexander Schimpf, dem Signum Streichquartett und dem Bläserquintett Ensemble DIX und als Solist, z.B. des Gürzenich Orchesters Köln oder der Würzburger Philharmoniker. 2004 bis 2009 war Lutz Koppetsch Mitglied des Alliage Quintetts. Umjubelte Konzertabende des Quintetts in ganz Deutschland und vielen europäischen Ländern, mündeten in der Auszeichnung mit dem ECHO Klassik 2005 für die CD »Una voce poco fa«, einem gefeierten Auftritt im Rahmen der ZDF Echo-Klassik-Gala 2006 und 2008 der CD »Masquerade« bei SonyBMG. Eine weitere ECHO-Auszeichnung erhielt Lutz Koppetsch 2010 als Mitglied des Saxophonensembles Selmer Saxharmonic für die CD »Flying Saxophone Circus«.
Lutz Koppetsch spielt Instrumente von Henri Selmer Paris und Rohrblätter von RICO.

Markus Bellheim

Spätestens seit dem Gewinn des Internationalen Messiaen-Wettbewerbs 2000 in Paris macht Markus Bellheim als einer der interessantesten und vielseitigsten Pianisten seiner Generation auf sich aufmerksam. Seine ausgedehnte Konzerttätigkeit führt ihn durch den gesamten europäischen Raum, nach Asien und Amerika. Dabei ist er Gast bei wichtigen Festivals und Konzertreihen (Beethovenfest Bonn, Kasseler Musiktage, La Roque d’Anthéron, Kammermusikfest Lockenhaus, Shanghai Music Spring Festival, etc.).
Renommierte Orchester wie das hr-Sinfonieorchester Frankfurt, SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Münchner Rundfunkorchester, Northern Sinfonia, Orchestre philharmonique de Nice, Malmö SinfoniOrkester laden Bellheim ein, um mit ihm Werke des klassischen Repertoires zu interpretieren. Außerdem konzertiert er mit etablierten Ensembles für zeitgenössische Musik wie Ensemble Modern und Ensemble Intercontemporain. In letzter Zeit arbeitete Markus Bellheim unter anderem mit den Dirigenten Sylvain Cambreling, Jonathan Nott, Karl Anton Rickenbacher und den Komponisten Steve Reich, György Kurtág und Wolfgang Rihm. Darüber hinaus ist er Kammermusikpartner namhafter Künstler wie Peter Lukas Graf, Eduard Brunner und dem Minguet Quartett.
Stilistische Universalität ist ein Hauptmerkmal des Pianisten Markus Bellheim. Ein besonderes Interesse an der Musik der Gegen wart steht gleichberechtigt neben einer intensiven Beschäftigung mit den Werken der Klassik und Romantik. In seinen Konzertprogrammen versucht Markus Bellheim, Verbindungen zwischen dem klassisch-romantischen Repertoire und der Moderne herzustellen und eine klare Grenzziehung zwischen alt und neu in Frage zu stellen. Markus Bellheim spielte mehrmals unter begeisterter Publikumsresonanz das Gesamtwerk für Klavier solo von Olivier Messiaen. Mit dem bedeutendsten Werk Messiaens für Soloklavier und Orchester, der Turangalîla-Sym- phonie, tritt er weltweit auf.
Nach der von der Presse hoch gelobten CD-Einspielung der Solowerke von Wolfgang Rihm (2008) veröff entlicht das Label NEOS in Koproduktion mit dem Hessischen Rundfunk eine Gesamtaufnahme des Oeuvres von Olivier Messiaen für Soloklavier mit Markus Bellheim. Der erste Band mit den Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus ist Ende 2009 erschienen. Darüber hinaus erscheint das Klavierkonzert von Bruno Maderna in einer Aufnahme mit dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks mit Markus Bellheim.

 

MADE IN GERMANY — Musik für Saxophon und Klavier
Was erwartet man sich für gewöhnlich von einer CD, die »Musik für Saxophon aus dem 20. Jahrhundert« enthalten soll? Nun, die naheliegendste Antwort für die allermeisten Menschen wird lauten: im wesentlichen Jazz oder so was ähnliches. Schließlich wird kaum ein Instrument so eng mit diesem Musikgenre verbunden, ist so sehr mit dem »Jazzigen« konnotiert wie das Saxophon; sein weicher, biegsamer und zu allerlei Glissandi und ähnlichen Spielereien fähige Ton prädestinieren dieses Instrument ja auch für die Verwendung im Jazz wie kaum ein anderes. […]
Auszug aus dem Booklet, Text von Cornelius Bauer

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