Der Messias: Oratorium in drei Teilen, HWV 56
Es wäre nur eine von vielen Aufnahmen des beliebten und berühmten Oratoriums von Georg Friedrich Händel, würde dieser Live-Mitschnitt aus der Heiliggeistkirche in Heidelberg nicht durch seine mitreißende Interpretation und hervorragenden Musiker bestechen, der selbst den versierten Kenner des Werkes erneut begeistern wird.
Constanze Backes, Sopran
Ulrike Schneider, Alt
Mark Calvert, Tenor
Peter Schüler, Bass
Kammerchor der Heidelberger Studentenkantorei
Barockorchester L’arpa festante München
Leitung: Christoph Andreas Schäfer
Georg Friedrich Händel: Der Messias (Messiah), HWV 56 (Oratorium)
CD 1: Part I, Part II
CD 2: Part II (Forts. / cont.), Part III
Gesamtspielzeit / Total recording time: 2.24.08 (2 Audio-CDs)
Konzertmitschnitt / Live recording: Dez. 2006, Heiliggeistkirche Heidelberg
Mit deutschem Beiheft (28 Seiten) / English booklet enclosed
Best.-Nr. SRL4-07004 / (p) & (c) 2007 SPEKTRAL / Reihe SPEKTRAL CLASSICS
Anders als der Name vermuten lässt, besteht die Heidelberger Studentenkantorei nicht nur aus Studenten und Studentinnen der Heidelberger Hochschulen, es sind auch Gemeindemitglieder sowie Mitsingende aus dem gesamten Stadtgebiet und der Region in ihren Reihen zu finden.
Die Heidelberger Studentenkantorei wurde im Jahr 1950 von Bruno Penzien gegründet; das erste Konzert des Chores mit alter und neuer Adventsmusik fand am 10. Dezember 1950 statt. Nachdem zunächst kleinere Werke auf dem Programm der Kantorei standen, kamen seit Mitte der fünfziger Jahre auch große Chorwerke (u.a. Bachs Passionen, Haydns »Schöpfung« und Verdis Requiem) zur Aufführung. 1969 unternahm der Chor seine erste Reise in Ausland – in Nizza, Marseille und Montpellier wurde Bachs h-Moll-Messe gegeben.
Seit 1998 ist Christoph Andreas Schäfer Kantor an Heiliggeist. Unter seiner Leitung waren im Bach-Jahr 2000 alle drei Passionen des Thomas-Kantors zu hören, aber auch die moderne Chormusik spielt für Schäfer eine wichtige Rolle, wie sich u.a. an der Aufführung von Oskar Gottlieb Blarrs Jesus-Passion im Jahr 1999 oder dem Konzert mit Psalmenvertonungen von Komponisten des 20. Jahrhunderts im Jahr 2001 ablesen lässt.
Einen weiteren Schwerpunkt hat Schäfer auf die Präsentation romantischer a-cappella-Musik gelegt. Unter seiner Regie wurde der »Kammerchor der Heidelberger Studentenkantorei« als kleines flexibles Ensemble mit sehr guten Chorsängern aus der großen Kantorei heraus gebildet. Das Ensemble brachte so seit 2005 Bachs »Johannespassion«, Monteverdis »Marienvesper« und Händels »Messiah« zur Aufführung.
»L’arpa festante«, das zur Eröffnung des Münchner Opernhauses 1653 aufgeführte dramatische Werk Giovanni Battista Maccionis, steht symbolhaft für die künstlerische Arbeit und das musikalische Engagement des gleichnamigen Barockorchesters. Bereits 1983 gegründet und damit eines der traditionsreichsten deutschen Ensembles für Alte Musik, hat sich L’arpa festante nicht nur als unverwechselbarer Klangkörper bei der Aufführung von Instrumentalwerken, sondern auch als Partner leistungsfähiger Chöre bei Aufführungen der gesamten barocken, klassischen und romantischen Chor-Orchester-Literatur einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Je nach Entstehungszeit der aufgeführten Werke verwendet L’arpa festante das passende Original-Instrumentarium und kann so die Klangfarben der Werke originalgetreu nachzeichnen.
Die große musikalische Erfahrung der einzelnen Musiker und die Virtuosität ihres musikalischen Könnens führen zum unverkennbaren Klangcharakter des Ensembles: farbig, nuancenreich, sensibel, expressiv. Mit der klanglichen Vielfalt historischer Instrumente wird das dramatische Moment in der Musik von Monteverdi bis Mendelssohn lebendig dargestellt.
Ein Arbeitsschwerpunkt des Ensembles ist die Wiederentdeckung und –aufführung unbekannter Werke des süddeutschen Hochbarock. Je nach musikalischen Bedürfnissen der aufgeführten Werke sind dabei Gestaltungen von der solistischen concertino-Besetzung bis zur vollen Orchestergröße von ca. 40 Musikern möglich. In diesen Besetzungen wurden nahezu alle bedeutenden Chor-Orchesterwerke des 18. und 19. Jahrhunderts erarbeitet.
Zahlreiche von Kritik und Publikum begeistert aufgenommene CD-Einspielungen haben L’arpa festante weithin bekannt gemacht. Es seien hier nur die kürzlich erschienenen Produktionen des Bachschen Weihnachtsoratoriums, der Orgelkonzerte von Joseph Haydn, dreier Cembalokonzerte von C.P.E. Bach und insbesondere der »Pythagorischen Schmids-Füncklein 1692« von Rupert Ignaz Mayr erwähnt, die hier zum ersten Mal eingespielt und weithin beachtet wurden. Eine CD mit Werken des Schütz-Schülers David Pohle steht unmittelbar vor der Veröffentlichung.
studierte Kirchenmusik in Heidelberg und Düsseldorf mit Abschluss Staatsexamen. Von 1986 bis 1990 war er Assistent von KMD Prof. Oskar Gottlieb Blarr an der Neanderkirche in Düsseldorf.
Seine erste hauptberufliche Tätigkeit führte ihn von 1991 bis 1994 als Kantor nach Walsrode in die Lüneburger Heide. Im Anschluss daran war er als Kirchenmusiker an der Christuskirche Freiburg tätig.
Neben der Organistentätigkeit widmet er sich intensiv der Arbeit als Chordirigent. Er leitet zahlreiche Oratorienaufführungen und Uraufführungen. Die Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik und die Gestaltung ausgefallener kirchenmusikalischer Programme auch mit Musik aus dem Bereich des Jazz und Pop zählen zu seinen besonderen Schwerpunkten.
Seit August 1998 ist Christoph Andreas Schäfer Kantor an der Heiliggeistkirche in Heidelberg. Er leitet hier die Heidelberger Studentenkantorei und gründete die Heidelberger Kinderkantorei sowie die Junge Kantorei Heiliggeist und hat die künstlerische Leitung der wöchentlichen Veranstaltungsreihe »Stunde der Kirchenmusik«. Außerdem ist er als Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Freiburg und künstlerischer Leiter der Freiburger Kinder- und Jugendkantorei tätig. Als Organist und Chordirigent konzertierte er in Norwegen, Finnland, Polen, Ungarn, Weißrussland, Ukraine, Holland, Schweiz, Italien, Frankreich, Ägypten und den USA.