Der aus Kuba stammende Gitarrist wurde am 8. August 1965 in Havanna geboren, wo er Jahre später eine der höchsten künstlerischen Auszeichnungen der kubanischen Regierung, La orden por la cultura nacional, erhielt. Ebendort in Kuba studierte er Gitarre, Musik und Komposition und schloss seine Studien an der Hochschule der Künste im Jahre 1989 ab.
Ab 1990 setzte Joaquín Clerch seine Studien an der Universität Mozarteum in Salzburg fort: er studierte Gitarre bei Eliot Fisk und Alte Musik bei Anthony Spiri und Nikolaus Harnoncourt, der über ihn schrieb: Joaquín Clerch ist ein außergewöhnlich begabter Musiker. Abgesehen von seinem technisch hervorragenden und sehr poetischen Gitarrespiel ist auch seine geistige Auseinandersetzung mit den Problemen der Aufführungspraxis und des Musizierens außerordentlich.
1991 schloss er seine Studien in Salzburg mit Auszeichnung ab und erhielt vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung den Würdigungspreis für besondere künstlerische Leistungen. Joaquín Clerch hat bedeutende Gitarrenwettbewerbe wie Andres Segovia in Granada, Heitor Villa-Lobos in Rio de Janeiro, Printemps de la Guitare in Charleroi (Brüssel) oder ARD in München gewonnen.
Sein Gitarrenspiel führte ihn in viele Städte und wichtige Konzertsäle der Welt wie z. B. Concertgebouw Amsterdam, Palacio de la Musica (Barcelona), Theatre Royal de la Monnaie (Brüssel), Alte Oper Frankfurt, Auditorio Manuel de Falla (Granada), Teatro Nacional (Havanna), Cemal Resit Rey (Istanbul), Kölner Philharmonie, Brucknerhaus Linz, Auditorio National de Musica (Madrid), Münchener Philharmonie, Radio France Paris, Beijing Concert Hall oder Konzerthaus Wien.
Als Solist spielte er mit Orchestern wie dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orquesta Sinfónica Nacional de España, dem Orquesta Nacional de Cuba, der Filarmónica de Bogotá, der Stuttgarter Philharmonie, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Orchestre Nacional du Capitole de Toulouse (unter der Leitung von Michel Plasson) oder dem Orquesta Filarmónica de Gran Canaria unter der Leitung von Adrian Leaper, mit welchem er die weltweit erste Aufnahme der beiden ihm gewidmeten Gitarrenkonzerte von Leo Brouwer und Carlos Fariñas einspielte (El Concierto de la Habana, 1998, und Concierto, 1996); beide waren Lehrer von Joaquín Clerch und zählen ohne Zweifel zu den bedeutendsten Komponisten in der Geschichte Kubas.
Als gefragter Kammermusiker ist Joaquín Clerch immer wieder in verschiedenen Kombinationen zu hören; so spielte er u.a. mit Ruggiero Ricci, Eliot Fisk, Anthony Spiri und Gunter Teuffel.
Joaquín Clerch ist seit 1999 Professor für Gitarre an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf und neben seiner Konzerttätigkeit auch als Komponist tätig; sein Concierto 1 für Gitarre und Orchester ist im Jahre 2001 entstanden.