Stephen Smith ist 1955 in Amerika geboren und lebt seit 1982 in der Schweiz. Seine musikalische Laufbahn begann mit sieben Jahren am Peabody Conservatory in Baltimore. Nach Studien abschlüssen in den Fächern Orgel, Kirchenmusik und Dirigieren in den USA und der Schweiz setzt er sich intensiv mit dem geistlichen Repertoire der Renaissance und des Barock auseinander. Insbesondere interessiert ihn die historische Aufführungspraxis. Davon zeugen mehr als 200 Konzerte im In- und Ausland mit dem Ensemble Corund Luzern, das er 1993 gründete. Er ist u. a. als Kantor und Organist an der Matthäuskirche Luzern und als Leiter mehrerer Chöre tätig. Engagements mit seinen Ensembles und als Gastdirigent und Organist führten ihn nach England, Spanien, Deutschland, Polen, Lettland, den Bermudas, den USA und durch die Schweiz. Stephen Smith hat mit seinen Ensembles in der schweizerischen Barockszene eine Pionier-Rolle gespielt als passionierter Verfechter der von Joshua Rifkin vertretenen Ideen in Bezug auf die Besetzung von Bachs Vokalwerken. Beispiele dafür sind die viel beachteten Konzerte in Kleinstbesetzung in der Schweiz und den USA mit der H-Moll-Messe, den sechs Motetten, den Lutherischen Messen, dem Magnificat, den Passionen und mehreren Kantaten. Als innovativer Initiant von Musikprojekten hat Smith die Musiklandschaft der Schweiz mit vielen Erstaufführungen belebt. 2009 hat Stephen Smith gemeinsam mit Igor Karsko als schweizerische Erstaufführung die neu erschienene Frühversion von Bachs Matthäuspassion dirigiert. Zum 100. Geburtstag von Maurice Duruflé im Jahre 2002 führte Smith dessen vollständiges kirchliches Werk sowie Orchester- und Orgelmusik auf, ein erst- und einmaliges Ereignis in der Schweiz. Er dirigierte die Luzerner Premiere der «Londoner Kammermusikversion» des Deutschen Requiems von Brahms, wie auch Rossinis Petite Messe solennelle in der Originalbesetzung mit 15 Musikern. Als erster Dirigent in der Schweiz führte er Benjamin Brittens großartiges vokales Frühwerk A Boy Was Born auf, und Brittens Kantate St. Nicolas erlebte in Luzern eine erste Aufführung. Smith präsentierte dem Zentralschweizer Publikum als erster die Barockmusik Mexikos, Buxtehudes Membra Jesu nostri mit Werken der Videokünstlerin Judith Albert und Victorias Tenebrae Responsorien mit der Jazz-Improvisations-Sängerin Lauren Newton, sowie sämtliche Konzerte für 2 – 4 Cembali von J. S. Bach. Seit 20 Jahren ist Smith künstlerischer Leiter einer Konzertreihe in Luzern. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen zeugen von seinen breit gefächerten musikalischen Interessen und Tätigkeiten.