Heinz Werner Zimmermann, geboren am 11. August 1930 in Freiburg (Breisgau), studierte Komposition bei Julius Weismann (1879–1950) und Wolfgang Fortner (1907–1987) sowie Musikwissenschaft an der Universität Heidelberg bei Thrasyboulos Georgiades. In Heidelberg wurde er 1954 Nachfolger Fortners als Dozent für Komposition und Musiktheorie am Evangelischen Kirchenmusikalischen Institut. Hier entstanden seit 1956 unter dem Einfluss des klassischen Jazz und der amerikanischen Spirituals seine ersten Motetten für Chor und (pizzicato gespielten) Kontrabass. 1963 wurde er zum Direktor der Berliner Kirchenmusikschule in Spandau berufen. Von dort aus strahlte sein pädagogischer Einfluss auch in die USA aus. Mehrere amerikanische Verlage bemühten sich um Übersetzungen seiner in Deutschland erschienenen Werke und um Originalkompositionen in englischer Sprache. 1967 wurde ihm von der amerikanischen Wittenberg University in Springfield die Würde eines Ehrendoktortitels und später vom Washingtoner Luther Institute der Wittenberg Award zuerkannt. In Deutschland wurde Heinz Werner Zimmermann mit mehreren Kompositionspreisen und mit dem Villa-Massimo-Stipendium (Rom, 1965–66) ausgezeichnet. 1975 wurde er von der Musikhochschule Frankfurt am Main auf eine Professur für Komposition und Musiktheorie berufen. Er lebt heute im Ruhestand unweit von Frankfurt a.M. in Oberursel im Taunus. Die Universität Leipzig erkannte ihm 2009 die Würde eines Dr. theol. h.c. zu. Die Werke Heinz Werner Zimmermanns werden heute in aller Welt aufgeführt. Mit seinen Motetten mit gezupftem Kontrabass, mit seinen Orgelpsalmen und mit seinen Prosaliedern hat er kompositorische Formen auch neu entwickelt. Seine bekanntesten Werke sind fraglos seine geistlichen Chorwerke a cappella (mit und ohne Kontrabass), von denen die hier vorgelegte CD eine repräsentative Retrospektive bietet. Ebenso bekannt sind inzwischen auch seine fünf oratorischen Werke: der 150. Psalm, die Missa Profana (in drei Kontinenten schon 15 Mal aufgeführt), die Bible of Spirituals, die 1997 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführte, fünfsätzige Symphonia Sacra und das 2000 in der Berliner Philharmonie uraufgeführte Te Deum. Zu den wichtigsten Schriften Heinz Werner Zimmermanns zählen Komposition und Kontemplation (2000) und Komposition und Reflexion (2005).