Vokalensemble Cantabile
Matthias Beckert, conductor
Zimmermanns sakrale Chorkompositionen und Arrangements sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil des modernen Vokalrepertoires geworden. Jazzelemente und die neuartige Kombination von Chor und Kontrabass prägen seine Werke. Eine Auswahl präsentiert das Vokalensemble Cantabile Regensburg, darunter drei Spirituals, die das Ensemble uraufgeführt hat. Eines dieser Spirituals hat Zimmermann dem Dirigenten des Ensembles gewidmet.
»Eine Einspielung von höchstem Repertoirewert mit fünf Ersteinspielungen […] Beeindruckend ist die rhythmische, vielfach synkopische Diktion, die dem Textvortrag eine bemerkenswerte Plastik verleiht.«
Musica Sacra, 09_10/2009
»[…] frisch und textverständlich interpretiert. Eine Rarität, Zimmermanns jazz- beeinflusste Sätze finden über den Umweg USA nun auch hierzulande Hörer.«
Kulturjournal Regensburg, 07_08/2009
»[…] Matthias Beckert hat mit seinem Vokalensemble Cantabile einen sehr klar intonierenden und artikulierenden Chor. […] Eine gültige Hommage an Heinz Werner Zimmermann.«
Musik & Kirche, 11/2009
Vokalensemble Cantabile Regensburg
Matthias Beckert, Leitung
Heinz Werner Zimmermann (geb. 1930):
Wachet auf, ruft uns die Stimme (1979) +
Aus meinen Lieblingsliedern (1999) +
Marienlob (2003) ** +
Drei Spirituals (2007) +
Jauchzet Gott, dem Herrn, alle Welt (1965)
Herr, mache mich zum Werkzeug Deines Friedens (1958) *
O sing unto the Lord (1961) * +
Weihnacht. Vier Motetten
+ Ersteinspielung / World Première Recording
*TOM PRESTELE, KONTRABASS
**MIT DEM MONTEVERDICHOR WÜRZBURG
— Ausführliche Informationen, Texte, Photos, etc. im Beiheft der CD —
Mit deutschem Beiheft (28 Seiten) / English booklet enclosed
Gesamtspielzeit: 66.45 | Format: 1 Audio-CD | VÖ: 01.07.2009
Aufnahme / Recording: 8/2008, Pielenhofen/Regensburg
(p) & (c) SPEKTRAL 2009 | Reihe SPEKTRAL MODERN
Bestell-Nr.: SRL4-08040 | GTIN (EAN): 4260130380403
Heinz Werner Zimmermann, geboren am 11. August 1930 in Freiburg (Breisgau), studierte Komposition bei Julius Weismann (1879–1950) und Wolfgang Fortner (1907–1987) sowie Musikwissenschaft an der Universität Heidelberg bei Thrasyboulos Georgiades. In Heidelberg wurde er 1954 Nachfolger Fortners als Dozent für Komposition und Musiktheorie am Evangelischen Kirchenmusikalischen Institut. Hier entstanden seit 1956 unter dem Einfluss des klassischen Jazz und der amerikanischen Spirituals seine ersten Motetten für Chor und (pizzicato gespielten) Kontrabass.
1963 wurde er zum Direktor der Berliner Kirchenmusikschule in Spandau berufen. Von dort aus strahlte sein pädagogischer Einfluss auch in die USA aus. Mehrere amerikanische Verlage bemühten sich um Übersetzungen seiner in Deutschland erschienenen Werke und um Originalkompositionen in englischer Sprache. 1967 wurde ihm von der amerikanischen Wittenberg University in Springfield die Würde eines Ehrendoktortitels und später vom Washingtoner Luther Institute der Wittenberg Award zuerkannt. In Deutschland wurde Heinz Werner Zimmermann mit mehreren Kompositionspreisen und mit dem Villa-Massimo-Stipendium (Rom, 1965–66) ausgezeichnet. 1975 wurde er von der Musikhochschule Frankfurt am Main auf eine Professur für Komposition und Musiktheorie berufen. Er lebt heute im Ruhestand unweit von Frankfurt a.M. in Oberursel im Taunus. Die Universität Leipzig erkannte ihm 2009 die Würde eines Dr. theol. h.c. zu.
Die Werke Heinz Werner Zimmermanns werden heute in aller Welt aufgeführt. Mit seinen Motetten mit gezupftem Kontrabass, mit seinen Orgelpsalmen und mit seinen Prosaliedern hat er kompositorische Formen auch neu entwickelt. Seine bekanntesten Werke sind fraglos seine geistlichen Chorwerke a cappella (mit und ohne Kontrabass), von denen die hier vorgelegte CD eine repräsentative Retrospektive bietet. Ebenso bekannt sind inzwischen auch seine fünf oratorischen Werke: der 150. Psalm, die Missa Profana (in drei Kontinenten schon 15 Mal aufgeführt), die Bible of Spirituals, die 1997 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführte, fünfsätzige Symphonia Sacra und das 2000 in der Berliner Philharmonie uraufgeführte Te Deum. Zu den wichtigsten Schriften Heinz Werner Zimmermanns zählen Komposition und Kontemplation (2000) und Komposition und Reflexion (2005).
Zu den Werken Heinz Werner Zimmermanns
Die 1999 entstandene Sammlung Aus meinen Lieblingsliedern greift auf Liedstrophen des Gesangbuchs zurück, die ohne Verwendung der Melodien als Motetten vertont werden. Neben der gattungstypischen Gliederung in Verszeilen, die dem Textinhalt entsprechend umgesetzt werden, treten auch andere Gestaltungsmittel auf. In Nr. 2 werden korrespondierende Verse auf Ober- und Unterchor verteilt; im Schlussstück sind die zwei Verspaare mit den Themen einer Doppelfuge verknüpft; das langsame Mittelstück Nr. 3 führt in die Jazz-Sphäre, über einem quasi instrumentalen Ostinato der Unterstimmen trägt der Sopran die Liedstrophe vor. […]
Auszug aus dem CD-Booklet, Text von Dr. Andreas Pfisterer
Das Vokalensemble Cantabile Regensburg präsentiert epochen- und stilgerecht A-cappella-Literatur von der Moderne bis zur Renaissance.
Beim 5. Chorwettbewerb Bayern 1997 belegte Cantabile Regensburg den ersten Platz. 1998 bestätigte Cantabile Regensburg das hohe Niveau beim 5. Deutschen Chorwettbewerb. 2001 nahm der Chor sehr erfolgreich beim weltweit renommierten 7. Internationalen Kammerchorwettbewerb Marktoberdorf teil. 2003 erfolgte die Teilnahme beim Internationalen Chorwettbewerb in Tolosa (Spanien). 2005 wurde das Ensemble beim Chorwettbewerb Bayern erneut mit dem höchsten Prädikat hervorragend ausgezeichnet und erhielt eine Auszeichnung für die beste Interpretation eines romantischen Chorwerks.
Das Vokalensemble wurde 1992 durch Christian Preißler gegründet und steht seit 2002 unter der Leitung von Matthias Beckert. Seither hat die Pflege zeitgenössischer Chormusik im Repertoire des gemischten Chores einen besonderen Stellenwert. Mit seiner dritten CD präsentiert Cantabile Regensburg nun Chorwerke des Komponisten Heinz Werner Zimmermann.
Weiterführende Informationen: www.cantabile-regensburg.de/
Matthias Beckert (geb. 1976) studierte Schulmusik und absolvierte die Diplome in Kirchenmusik bei Gerhard Weinberger, Orchesterleitung bei Yuuko Amanuma und Chorleitung mit Meisterklasse bei Jörg Straube. Sein breites Konzertrepertoire umfasst die wichtigsten Oratorienwerke von der Renaissance bis zur Moderne. Seit 1998 ist er Leiter und Dirigent des Monteverdichors Würzburg und seit 2001 ist er Dozent für Chorleitung an der Hochschule für Musik in Würzburg.
Das Vokalensemble Cantabile Regensburg leitet und dirigiert er seit 2002. Dabei widmete sich Matthias Beckert besonders der zeitgenössischen Chormusik und dirigierte zahlreiche Urauff ührungen. Intensiv widmete sich Matthias Beckert den Chorwerken von Heinz Werner Zimmermann.
Im Rahmen des Würzburger Mozartfests 2006 gestaltete Beckert das Jubiläumskonzert mit Werken des Festgründers Hermann Zilcher. Das stetig hohe Niveau und die hervorragende Leistung über viele Jahre würdigte die Stadt Würzburg 2007 mit der Verleihung der Kulturmedaille. Der Bayerische Rundfunkchor zeichnete Matthias Beckert im Chordirigierforum 2007 in München aus. Im selben Jahr wurde er zum Chordirektor der Suhler Singakademie und des traditionsreichen Suhler Knabenchors berufen.
Von 1999 bis 2005 war er Dirigent des Orchesters Pizzicato. Erfolgreich arbeitet er mit Orchestern, wie der Jenaer Philharmonie, der Thüringen Philharmonie, dem Bach-Collegium Stuttgart, der Mainphilharmonie und dem Concert Royal Köln zusammen. Zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen dokumentieren seine Arbeit.
Informationen zum Monteverdichor Würzburg